Sonntag, 2. Juli 2017

Tag 15: Über 7 Gipfel mußt Du gehn...

... 7 dunkle Täler überstehn.

Naja, so ähnlich :-)

Kurz nach 06:00 Uhr starte ich an der Hochanger-Schutzhütte in meiner erste orange Etappe: Mehr als 10 Stunden prognostizierte Gehzeit, über 30 Kilometer, über 2.000 Aufstiegs- und nicht viel weniger Abstiegs-Höhenmeter. Mit 13° herrschen bereits morgens optimale Verhältnisse für kurzes Hemd.


Die Etappe gilt als Durststrecke der Steiermark. Ich habe 3 Liter Wasser, also maximale Kapazität an Bord.

Mit den Pausen geht es sich auch genau aus: Nach 3 Stunden an der Hochalm, nach 6 Stunden auf einem der Gipfel, nach 9 Stunden an einem steinernen Windschutz und nach knapp 12 Stunden ist auch schon das Tagesziel erreicht.


Die Hochalm dürfte ein Geheimtipp sein: Hier kann man Wasser am Brunnen nachfüllen, laut Senner stehen die Lager oben im Stall ganzjährig zur Verfügung, ich bekomme noch etwas zu Trinken mit Geschmack während einer kleinen Pause und selbst wenn der Senner nicht hier ist, ist sein Brunnen mit Getränken gut gefüllt und bei Vorankündigung stellt er auch Essen bereit, für den Fall, daß er mal nicht da ist.
Einfach super, daß es solch gastfreundliche Menschen gibt.

Er sagt, in seiner Kasse ist nie zu wenig drin, denn die Gauner kommen aus dem Tal gar nicht bis zu ihm hoch :-)

Der Weg wechselt zwischen Pfaden und Forststraßen. Letztere werden hier wohl gerade auch sehr aktiv weiter voran getrieben, so daß der Wanderweg ihnen an der einen oder anderen Stelle zum Opfer gefallen ist.


Ein forstliches Sperrschild im Graben ignoriere ich und keine 200 Meter vor der Stelle, wo der Bagger sich gerade aktiv in den Hang frißt, zweigt mein Weg auch ab. Interessant: In die Gegenrichtung war für die Wanderer eine Umleitung ausgeschildert, in meine nicht.

Der Weg führt über alle Gipfel und auf der anderen Seite immer wieder zum nächsten Sattel hinab. Ich habe Glück mit dem Wetter: Es bleibt trocken, ist aber immer mehr oder weniger bewölkt und somit angenehm auf einer traumhaften Wanderung durch die steirischen Berge.


Am letzten Gipfel des Tages, dem Speikkogel ist mit 1.988 m auch bereits fast die 2.000-Marke erreicht. Hier ist es jetzt extrem frisch durch stürmischen Wind.
Ich beeile mich also, abzusteigen. 400 Hm werden extrem steil die Grashänge hinab zur Gleinalp-Schutzhütte abgestiegen.

Dort ist gar nicht so wenig los wie gedacht und die Kellner hat schon zu tun: Gemeindearbeiter richten das Gelände um die Maria Schnee Kirche gerade her, denn es gibt einen Berggottesdienst und eine Feier der Bergrettung am Wochenende.

Ein Tageswandererpärchen schaut noch kurz vorbei, um von einem ausgebrochenen Rind zu berichten und mit Hans, einem steirischen Wanderer, kommt sogar noch ein weiterer Übernachtungsgast.


Begegnungen:
1 Gams
Der netter Senner der Hochalm
4 Gämsen
1 Gams
Hans

7 Kommentare:

  1. Ja so habe ich meine Heimat vorrangig in Erinnerung. Mit ehrlichen und freundlichen Menschen, die in einer schönen Landschaft leben. Ich wünsche dir noch viele solche Begegnungen.
    Bei mir war heute Frank z als Übernachtungsgast und hat mir deine Nachricht ausgerichtet. Zum Glück: denn ich hätte FTF vor Mystery gesetzt.

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    1. Hallo Volker.

      Die positiven Eindrücke überwiegen deutlich !

      Sorry, wenn ich Dir das mit der Reihenfolge nicht klar gesagt hatte. Super, daß die Welt so klein ist und Du mit Frank auf das Thema gekommen bist.

      Schöne Grüße aus Ingering II,
      K2.

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  2. Wow bist du schon weit. Da kommst ja heute schon nach Hohentauern! Und danach kommt die Königsetappe. Gehst du die durch oder biwakierst du irgendwo.
    Go Kai go!

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    1. Naja, ganz so schnell denn doch nicht: Heute erstmal zur Bergerhube. Je nach Wetterlage, dann übermorgen die Königsetappe.

      Wir werden sehen ...

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    2. Weder durchgehen bis zur Planneralpe, noch biwakieren.
      Nach 12h Gehzeit Schwabergeralm erreicht :-)

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    3. Auch eine gute Variante. Hab ich bei meinen Gedankenspielen nicht einbezogen, weil ich die Höhenmeter ungern verlöre.

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  3. An der Wieseralm (Stage 23 Teil 1) gab es auch einen Brunnen voller Getränkekisten. Die Besitzerin ist mir vor der Nase weg gefahren, aber für ein Almdudler war Zeit, nachdem man mir an der Sattelalm versichert hatte, dass das Wetter noch mindestens eine Stunde hält. Habe es sogar vor 17 Uhr letzten Sonntag noch zum Supermarkt geschafft und Frischmilch gab es auch wieder, die war mittags aus.

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