Sonntag, 2. Juli 2017

Tag 16: Ab in die Stadt

Am Morgen ist es grau und leicht regnerisch und doch steht heute nochmal eine lange Etappe mit über 30 Kilometern an. Das Ziel ist Knittelfeld und wie Hans sagte, wohl die größte Stadt am Zentralalpenweg. Leider ist morgen Sonntag und ich werde heute auch nochmal so lange unterwegs sein, daß mir das zwecks Besorgungen nichts bringen wird, aber dringende Dinge gibt es auch nicht.

Mit Regenhose und Anorak geht es also in den Nieselregen. Heute nur 800 Aufstiegsmeter, dafür knapp 1.800 im Abstieg.

Bereits nach 1,5 Stunden kann ich die Regensachen wegpacken und genüßlich über die grünen Hügel weiterwandern.


Der Genuß wird heute nur zwei Mal von Stacheldraht jäh gebremst: Beim ersten Mal heißt es Rucksack in großem Bogen - bei dem Gewicht, gar nicht so einfach - drüber werfen und dann unten drunter durch robben. Beim zweiten Mal ist das nicht möglich und eine andere Lösung aus der Sackgasse muß her.
Wie heißt es so schön: Dumm darf man sein, aber man muß sich nur zu helfen wissen. Aus den halb verrotteten Resten einer Bank baue ich eine Rampe auf der einen Seite hoch und auf der anderen Seite runter und schon ist das Hindernis überwunden.


Im 1.000 Hm-Abstieg von der Steinplanhütte ins Tal nach Knittelfeld brennen die Sohlen der Füße, aber mit den ersten einsetzenden Regentropfen erreiche ich mein Ziel in Knittelfeld.


Am Abend erhalte ich dann eine E-Mail vom 1. Vorsitzenden der ÖAV-Sektion in Bruck an der Mur. Meine Schilderungen machen ihn fassungslos, er entschuldigt sich im Namen der Sektion und kündigt Gespräche mit dem Hüttenwirt, innerhalb der Sektion und auch mit dem Hauptverein an.
Die Reaktion freut mich, da ich also keine überzogenen Erwartungen gehegt habe, somit sehe ich vorerst von weiteren Maßnahmen ab und bin mal gespannt, was dabei noch rauskommt. Manche Leute haben ja schon früher gesagt, sie möchten mich nicht zum Feind haben ... ;-)

4 Kommentare:

  1. Hey Kai, wollte mich nur kurz melden und sagen, dass es mich freut, dass Du nach der unglaublichen Geschichte am Rennfeld nun gut über die Gleinalm gekommen bist. Andere können von so einem Wetterglück nur träumen :)

    Morgen erwartet Dich eine meiner Lieblingsetappen am 02er, ich bin sie schon drei Mal gegangen (einmal für den 02er, einmal für den 08er, und einmal für den gelbe Markierungen setzenden Herrn aus Graz :)

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    1. Moin Martin.

      Ja, mit dem Wetter hatte ich Glück. Mal sehen, wie es die nächsten Tage wird, denn die sind entscheidend.

      Der Herr mit den gelben Markierungen beschäftigt mich auch gut. Eine Dose konnte ich immerhin schon finden und von der am Rennfeld habe ich immerhin Koordinaten ;-)

      Schöne Grüße,
      K2.

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  2. Wenn Du wen hast, der Dich zum Ingeringsee bringt, würde ich den Hatsch da rauf gegen einen nachmittäglichen Besuch auf der Moaralm eintauschen - hast mehr davon!

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    1. Hallo Martin.

      "By fair means" heißt zu Fuß gehen.
      Die "Abfahrt" vom Rennfeld werte ich mal als höhere Gewalt ;-)

      LG K2.

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