Dienstag, 22. August 2017

Tag 65: Talweg über 7 Hügel

Das angekündigte Unwetter blieb aus. Abends windete es zwar ganz ordentlich, es regnete auch nachts ganz ordentlich, allerdings nicht übermäßig (Blumen der Senior-Wirtin noch heil) und am Morgen ist es zwar grau draußen, aber nur leichter Regen.

Nach einigen hundert Metern ziehe ich dann doch mal die volle Regenmontur an und stapfe über die Fahrwege durch das Skigebiet bis zur Bergstation der Medrigalmbahn auf 1.800 Metern. Von dort gibt es dann verschiedene Varianten ins Tal nach See. Ich plane, die Rodelbahn zu gehen, da dies der schnellste Abstieg zu sein scheint, allerdings ist es gar nicht so leicht, die richtige Stelle des Abzweigs von der Talabfahrt mangels Schilder oder Markierung zu finden.
Wobei, eigentlich ist es ganz einfach, da ich auf dem Skigebietsplan gesehen hatte, daß Talabfahrt UND Rodelbahn beleuchtet sind. An der Stelle im Wald, wo plötzlich rechts mitten in der Wiese Straßenlaternen stehen, muß es wohl abgehen.

Also, auf in den Kampf und ab ins Sumpfgebiet, denn ein wirklicher Weg ist erstmal nicht zu erkennen. Gut, daß ich meine hohen Schuhe habe. Nach einer Weile mündet die Straßenlaternenroute allerdings wieder auf Forstweg, wo es dann flotter weitergeht.

Etwas später zweige ich auf einen Fußweg für den restlichen Abstieg durch den Wald ab.


Am Ortsrand von See entledige ich mich erstmal der Regenklamotten und dann geht es gen Westen ein Stück auf dem Gehweg an der Straße taleinwärts entlang, bevor ich über eine Brücke auf die andere Talseite komme, wo der sogenannte Talweg in Richtung Kappl führt.

Talweg heißt hier allerdings nicht, daß er in der Talsohle am Fluß entlang ohne große zusätzliche Steigungen führen würde, sondern nur, daß er nicht über Gipfel führt. Der Talweg geht am Hang entlang von Weiler zu Weiler oder Gehöft zu Gehöft, mal auf, mal ab.

In Kappl kehre ich im Hotel Post für Suppe, Apfelstrudel mit Vanillesoße und zwei Johannis-Leitungswasser (0,5) ein und zahle deutlich weniger als im Kölner Haus. Außerdem buche ich mir ein Zimmer in einem Vorort von Ischgl.

Neugierige Kühe an der Straße:


Als es wieder zu nieseln beginnt, ignoriere ich dies und lasse den Regen an mir abprallen.

Die Verbauungen gegen Lawinen bzw. Muren sind zum Teil sehr monströs. Hier führt ein 40-Meter-Tunnel an der Basis durch Schutzwall:


Der zugehörige Wildbach:


Im Ortsteil Versahl von Ischgl habe ich ein nettes Hotel garni mit Sauna.
Blöd nur, daß es hier nirgends ein Restaurant gibt und ich abends noch 20 Minuten bis nach Ischgl gehen muß, allerdings bin ich umgekehrt auch froh, nicht in Ischgl direkt gebucht zu haben: Ein unglaublich häßlicher Ort.

Überhaupt auch ein komisches Tal: Zwischen See und Ischgl gab es Unmengen an Apartments und Hotel garni, aber so gut wie keine Restaurants/Gasthöfe. Keine Ahnung, wo im Winter alle Leute Essen gehen, wenn die Quartiere voll sind.



Begegnungen:
2 Eichhörnchen
5 Haflinger + 1 Schimmel abseits
2 Alpensalamander
2 neugierige Kühe in Kappl

3 Kommentare:

  1. So, jetzt hast du bald das letzte Bundesland deiner heurigen Wanderung erreicht. Gratuliere!

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  2. Gestern hatte ich so richtig Fernweh nach den Bergen oder kann man da schon Heimweh sagen?

    Aber um die heutige Wanderung beneide ich Dich nicht. Hoffentlich war das Essen zumindest gut?

    Toi, toi, toi für den Endspurt �� und besseres Wetter!

    Liebe Grüße aus Wien,
    Ania.

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    1. Wetter war (ganz) gut und die Wünsche haben geholfen ;-)

      Bei "Heimweh" wird's kritisch ... :-)

      Cu K2.

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