Bereits nach gut zwei Stunden erreiche ich die Larmkogelscharte auf 2.933 Metern (bisher der höchste Übergang, aber die Alpeiner Scharte in den Tuxer Alpen kommt ja noch) und da der Gipfel nur 15 Minuten entfernt ist, war dieser Abstecher auf 3.017 Meter von jeher geplant.
Kurz unterhalb des Gipfels kommen mir die Bischofshofener entgegen und irgendwie ist es mit ihnen heute so wie bei Hase und Igel: Überall dort, wo ich hinkomme, sind sie bereits.
Auf dem Gipfel sitzen die Teisendorfer und zwar schon länger. Das Wetter ist aber auch traumhaft, nur die Sicht ist etwas eingetrübt, da es recht diesig ist.
Laut den Fürthern soll der Abstieg auf der Westseite zur Neuen Thüringer Hütte nicht so angenehm sein, steiler und meist von Schneefeld garniert.
Dankenswerterweise stellt sich diese Einschätzung als Mumpitz heraus und so komme ich gut bis zur Hütte zum Mittagessen. Die Bischofshofener sind (natürlich) bereits da.
Von der Thüringer Hütte gibt es zwei Wege ins Tal und da es weiterhin trocken ist, gehe ich den kürzeren, aber steileren Noitroi-Steig. Die Bezeichnung Klettersteig aus der Fürther Ecke kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Wenn es hochkommt, kann man den Weg als gesicherten Steig bezeichnen, allerdings sind die Sicherungen in Holzform teilweise bereits auch schon in die Jahre gekommen bzw. weggemodert/abgebrochen. An sich macht der Weg selbst aber einen guten und gepflegten Eindruck.
Ab der Stelle, als der Normalweg (58) und mein Abstiegssteig (58A) wieder zusammen kommen, geht der Pfad erstmal noch ein paar Kilometer gen Nordwesten talauswärts bis ab der Moa Alm auf 1.410 Metern ein Fahrweg weiter aus dem langen Tal führt.
Dort sitzen mal wieder die Bischofshofener und meinen ich MÜSSE jetzt wohl weiter alles zu Fuß gehen. Nein, nein, belehre ich sie: Ich DARF alles zu Fuß gehen, denn KÖNNEN könnte ich mir ein Wandertaxi schon rufen aber WOLLEN ? - Eher nicht, auch wenn es noch sieben Kilometer bis zum Parkplatz am Ausgang des Habachtals sind und ich von dort dann nochmal eine gute Stunde bis Neukirchen am Großglockner haben werde.
Auf ca. 1.000 Metern Seehöhe hupt mich ein von hinten kommendes Auto plötzlich an: Ah, der Transfer der Bischofshofener Drei-Generationen-Gruppe. Nett, daß sie nochmal gebremst und mir gewunken haben.
Am Parkplatz organisiere ich mir dann erstmal über die Tourismus-Information aus Neukirchen ein Zimmer im östlichen Teil des Ortes, nachdem der Insider-Tipp der gebürtigen Neukirchnerin aus der Fürther Ecke leider nur bedingt zielführend war: Gegessen habe ich zwar abends bei Schweinis, aber nebenan im Gasthof Neuhof der Inhaberfamilie kann man momentan im Sommer nicht übernachten. Die Plakate am Gebäude lassen übrigens auch die Übernachtung im Winter zumindest als fraglich erscheinen ...
Die letzte Stunde nach Westen hat es dann nochmal in sich: Da es schon nach 17 Uhr ist und es am Waldrand entlang geht, meinen die Bremsen, mich auffressen zu wollen, aber obwohl es nochmal ordentlich auf und ab geht, kann ich ihnen auch am Tagesende noch enteilen.
Die Pension Landhaus Maier ist aber auch super: Günstig, nette und interessierte Chefin, WLAN, umfangreiches und frühes Frühstück.
Mit über 8 Stunden Gehzeit bei über 26 Kilometern Wegstrecke, 900 Aufstiegs- und vor allen Dingen 2.300 Abstiegsmetern bis auf unter 850 Meter über dem Meer war das heute mal wieder eine ordentliche Tour.
Begegnungen:
Teisendorfer
Bischofshofener Familie
Österreichischer Mineraliensucher
2.000er:
Larmkogelscharte, 2.933
3.000er:
Larmkogel, 3.017
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