Auf dem Weg zum Gästehaus, etwas unterhalb des Gasthauses, wo sich mein Zimmer befindet, bot der Chef bereits an, mich notfalls zum Essen wieder hoch zutragen, falls ich es nicht mehr aus eigener Kraft den Berg hoch bis auf die Terrasse schaffen sollte.
Kurios die Geschichte, die er mir auf dem Weg erzählte und die wie sich herausstellte, noch nicht mal seine Frau kannte: Vor vielen Jahren hat er im Winter einen stark angetrunkenen Gast die glatte Einfahrt zur Sicherheit hinab begleitet. Allerdings rutschte er selbst dann mit seinen Halbschuhen aus und der 150kg-Schrank fing ihn auf, packe ihn unter den Arm und trug ihn quasi sicher nach unten.
Nun, DIESES Angebot mußte ich denn doch nicht in Anspruch nehmen, denn nachdem ich das Hauptproblem, die Stiefel von den lädierten Füßen zu bekommen, gelöst und eine ausgiebige Dusche in meiner richtig netten Unterkunft genossen hatte (von dem Liter Johannisbeer/Leitung nicht zu reden), waren die Lebensgeister bereits wieder zurück gekehrt.
Da das Hallerhaus allerdings freitags Ruhetag hat und vor allen Dingen meine Füße gerade in einem desolaten Zustand sind, entschied ich mich am Abend auf ein anderes Angebot vom Meister einzugehen: Nämlich einen Tag hier zu verweilen.
Auch wenn er da etwas vorschnell war und sich erst noch bei der Chefin (die auch hier das Sagen hat) vergewissern mußte, daß mein Zimmer noch eine weitere Nacht frei ist.
Mit meiner aktuellen Urinprobe am Vorabend hätten mich die Guides anderswo sowieso aus dem Verkehr gezogen. Nein, nicht wegen Doping, sondern weil trotz 6,5 Litern Trinken, die Farbe besorgniserregend war.
Abgesehen von den Füßen sind die üblichen Effekte in altbewährter Natur nach einer Woche und knapp 160 km eingetreten:
1. Rückenschmerzen vom schweren Rucksack nur am ersten Tag (da hatte ich diesmal nicht mal Salbe mit)
2. Ausschlag auf der Schulter schmerzfrei nach 5 Tagen und Behandlung mit Hydrocort-Salbe passé
3. Wunde Stellen so gut wie abgeheilt
4. Knie trotz viel Asphalt mittlerweile ohne Befund
5. Kondition/Allgemeine Verfassung mittlerweile im akzeptablen Bereich
Nur die Sache mit den Füßen heißt es jetzt vordringlich in den Griff zu bekommen ...
Stress dich nicht. Darfst Dir dich auch ein paar mehr Tage Zeit lassen. Bist nicht auf der Flucht und die Füße müssen dich noch weit tragen!
AntwortenLöschenHallo Kai,
AntwortenLöschenda hast du ja zwei harte Tage gehabt. Dass du mal vor der grünen Hölle kapitulierst hätte ich nicht erwartet. Sind das deine neuen Schuhe, die nicht so bequem sind?
Bin auch gespannt, was mein linkes Knie machen wird, das ist das empfindliche, welches manchmal beim Wandern schon gereizt reagiert hat. Es ist gerade am abschwellen, nachdem ich am Dienstag zum zweiten mal in 10 Tagen von einem Auto in die Seite gerammt wurde. Habe nun sowohl ein kaputtes Trekking-, als auch Rennrad. Das Mountainbike der Ferienwohnung hatte gestern auch noch einen Platten, Flickzeug dabei, aber keine Pumpe. Das Trekkingrad wurde heute repariert und soll morgen abholbereit sein.
Gute Nacht
Frank